Bad Nenndorfs Kurhaus

 

Das Kurhaus

Die Geschichte eines ikonischen Gebäudes

-Das Kurhaus in Bad Nenndorf ist schon jetzt das Aushängeschild der Stadt. Nahezu täglich können Bürger:innen sehen, wie es mit dem Umbau und der Modernisierung vorangeht. Anlässlich des Tags der Städtebauförderung am 14. Mai 2022 wurden interaktive 360-Grad Aufnahmen von den bereits fertiggestellten Bereichen und Geschäften gemacht. Diese geben einen spannenden Einblick in das neue Kurhaus.

Eine Sonderausgabe des Podcasts „Kurparkgeflüster“ schaut hinter die Kulissen und lässt den Stadtdirektor, die Projektleitung und Mieter:innen zu Wort kommen. Seien Sie gespannt und vor allem haben Sie viel Spaß mit dem virtuellen Erleben des neuen Kurhauses.

Das neue Kurhaus im Rundumblick

Werfen Sie einen Blick in das Kurhaus, ohne wirklich vor Ort zu sein. Ganz bequem am PC, Tablet oder vom Smartphone aus. Unsere virtuellen 360-Grad-Rundgänge machen es möglich.

Die Tanzschule Wöbbekind gibt einen Einblick in den Tanzsaal.

Auch die Boutique by caro hat bereits Einzug in das neue Kurhaus gehalten. 

Eine hochwertige Gastronomie darf in unserem neuen Kurhaus nicht fehlen. Das Restaurant bonna hat seine Türen nicht nur virtuell schon geöffnet und freut sich auf seine Gäste. 

Podcast „Kurparkgeflüster“ zum Kurhaus

Hören Sie hier in einer Sonder-Ausgabe des Podcasts Kurparkgeflüster, was es alles Spannendes über das Kurhaus zu wissen gibt.

Ein ikonisches Gebäude mit Geschichte. 1963 wurde in Bad Nenndorf das von Ernst Zinsser entworfene Kurhaus erbaut und bildet seither das architektonische Verbindungsstück zwischen Kurpark, Promenade und Innenstadt. Ein Ratsbeschluss aus 2012, mit dem der Abriss des Kurhauses verabschiedet wurde, sorgte für viel Aufruhr. Ein Bürgerentscheid kippte diesen Ratsbeschluss und nun blicken wir auf ein fast vollständig saniertes Gebäude, das mehr und mehr im neuen alten Glanz erstrahlt. In der Podcastfolge KURHAUSgeflüster berichten der Stadtdirektor Mike Schmidt, die Projektleitung Sarah Wilke und einige Mieter:innen des Kurhauses über die Planungs- und Sanierungsphasen der vergangenen Jahre. Das Team der KurT Bad Nenndorf wünscht viel Freude beim Reinhören!

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Der Architekt Ernst Zinsser

Ernst Zinsser (* 26. Juni 1904 in Köln; † 16. Dezember 1985 in Hannover) war ein deutscher Architekt. Neben der Tätigkeit im Architekturbüro war Zinsser Professor für Entwerfen im Fachbereich Architektur der Technischen Hochschule Hannover. Viele Bauten von Ernst Zinsser wurden mit dem Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten (BDA) ausgezeichnet und stehen heute unter Denkmalschutz.

Ernst Zinsser gehörte zu den bedeutendsten Hannoveraner Architekten und nahm mit zahlreichen Bauten großen Einfluss auf den modern geprägten Wiederaufbau der Stadt.

Das Kurhaus, wie es auf einer alten Postkarte einmal aussah.

© Fotograf unbekannt

Das Kurhaus in Bad Nenndorf

Das Kurhaus, wie es viele kennen. So sah das Gebäude vor dem Umbau im Jahr 2016 noch aus. 

© Dipl. Des. Petra Kamerowski

Das Kurhaus in Bad Nenndorf wurde 1963 gebaut. Die Pläne basierten auf einem Entwurf aus dem Jahr 1959, mit dem das Architekturbüro Ernst Zinssers den städtebaulichen Wettbewerb des Niedersächsischen Finanzministeriums (Abteilung Hochbauverwaltung) gewonnen hatte. Das neue Kurhaus entstand nicht am Platz des alten Kurhauses, sondern auf dem Gelände des Marstallgebäudes. Zuvor waren das alte Kurhotel und das Marstallgebäude abgebrochen worden. Das oberhalb am Hang liegende Schlösschen stand damit jedoch frei und ohne architektonische Anbindung.

Der Architekt Ernst Zinsser beschäftigte sich mit dem Bad, seiner Geschichte, der Umgebung und dem angrenzenden Kurpark. Er schuf ein für die damalige Architektur typisches Gebäude, setzte es aber nicht einfach in die Landschaft, sondern passte es der Topografie der Umgebung an. Er nahm Rücksicht auf das Schlösschen und dimensionierte die Baumassen des Kurhauses so, dass sie dem Schlösschen wieder eine Anbindung gaben, ohne dem Kurhaus eine beherrschende Stellung im Gesamtensemble zu geben.

Der vorhandene Baumbestand wurde weitgehend erhalten und in Teilen ergänzt, sodass sich das Gebäude harmonisch einfügte. Im neuen Kurhaus (Bauzeit 1962 – 1963) befand sich seinerzeit ein kleiner Gartenhof. Um das Atrium im Obergeschoss gruppierten sich eine Bar, ein Restaurant sowie das Kurcafé. Die Terrassen bildeten den Anschluss an die angrenzende Parklandschaft. Entlang der Promenade – unter der Freitreppe – waren Läden.

Die Einleitung der Sanierung

Über die nachfolgenden Jahrzehnte ist das Kurhaus durch verschiedene Eigentümer mehrfach umgebaut und erweitert worden, die ursprüngliche Qualität des Gebäudes hatte darunter stark gelitten. In vielen Bereichen war die ursprüngliche Planung des Gebäudes verändert. Der Hauptzugang war auf die Rückseite verlegt worden, der Grundriss neu strukturiert, das Atrium überdacht und abgesenkt worden. Die Freitreppe der Vorderseite war nicht mehr vorhanden und die Fassade wurde teilweise mit Zinkblechen verkleidet. Die klare Linie des Architekten war verloren gegangen.

Mit finanzieller Unterstützung aus Städtebaufördermitteln konnte die Stadt Bad Nenndorf 2009 das Gebäude vom insolventen Eigentümer erwerben. Da die Erneuerung der Baukonstruktion nach heutigen Maßstäben und den aktuell geltenden energetischen Standards zunächst nicht möglich schien, beschloss der Rat 2012 das Gebäude durch den Neubau eines Geschäfts- und Rathauses zu ersetzen wobei verschiedene Ämter und Behörden mit der Samtgemeinde unter einem neuen Dach zusammengeführt werden sollten.

Zwischenzeitlich hatte sich jedoch die Bürgerinitiative „Rettet das Kurhaus“ gegründet und ein Bürgerbegehren eingeleitet, um das Gebäude zu erhalten und zu sanieren. Eine Voruntersuchung ergab, dass die Sanierung mit neuzeitlich-industriellen Werkstoffen und Baumethoden unter Berücksichtigung der damaligen Planung realisierbar und wirtschaftlich sein würde.

Im September 2013 erfolgte (parallel zur Bundestagswahl) eine Abstimmung. Rund 60 % der abgegebenen Stimmen sprachen sich für den Erhalt aus. Nach vielen Jahren kontroverser Diskussionen, Prüfungen der Substanz, Konzepten zur Nutzung etc. erfolgte Ende Februar 2017 der endgültige Ratsbeschluss zur Einleitung der Sanierung des Kurhauses.

Die Studie des mit dem Umbau beauftragten Architerstudios PM zeigt, wie das Kurhaus nach Fertigstellung aussehen wird. 

© Architekturstudio PM

Details zum Umbau und der Modernisierung

Das neue Kurhaus bei Tag und bei Nacht anhand von zwei Entwürfen

© Architekturstudio PM

Das durch Prof. Ernst Zinsser geplante und im Jahr 1963 fertiggestellte Kurhaus bedarf einer vielseitigen Revitalisierung. Anlass hierzu geben neben dem Leerstand von Teilflächen auch die Notwendigkeit einer energetischen Fassadensanierung sowie der Bedarf einer erheblichen Attraktivitätssteigerung. Eine neue Innentreppe sowie ein Aufzug sollen die barrierefreie Durchlässigkeit des Gebäudes für den Besucher wiederherstellen.

Eine Verbesserung der Flexibilität vermietbarer Flächen und die Berücksichtigung von Wünschen der Bestandsmieter sind Grundlagen der Planung. Die Nutzung des Gebäudes liegt in den Schwerpunkten: Geschäfts- und Gastronomienutzung, Arztpraxis- und Therapieangebote sowie Büroflächen. Die lange Zeit ungenutzte Kursaalfläche wurde durch eine Tanzschule wieder aktiviert. Durch den Abriss eines erdgeschossigen Anbaues mit Gastronomie zur Buchenallee werden ursprüngliche Blickachsen in den Kurpark wiederhergestellt. Entlang der Kurpromenade fehlt dem Gebäude für den Fußgänger eine raumbildende Vorzone.

Ursprünglich bestand die Möglichkeit, unterhalb der Terrassen an einer Schaufensterfront entlang zu flanieren. Nun wird diese Qualität durch ein vorgelagertes Glasvordach wiederhergestellt und die Laden- bzw. Gastronomienutzung dadurch begünstigt.

In die Maßnahmen eingeschlossen sind auch die Außenanlagen im Bereich des Gartenhofes, des Innenhofes, der Kurpark-Terrasse und die Anpassung der Außenflächen im südöstlichen Bereich für den barrierefreien Gebäudezugang und der dortigen Feuerwehraufstellfläche.

Die erforderlichen Stellplätze, insbesondere im nordöstlichen Grundstücksteil zur Buchenallee, sind Bestandteil der geplanten Baumaßnahme. Ergänzende Sicherungsmaßnahmen schützen den Baumbestand und die Flächen des Kurparkes während der Baumaßnahme.

Die Sanierung des Kurhauses begann im Sommer 2018. Der Umbau findet in mehreren Bauabschnitten (tlw. während des laufenden Betriebes) statt.

Die Infobroschüre zum Kurhaus als Download

Alle Interessierten finden hier die Broschüre mit der Bürgerinformation von 2019 zum Kurhaus als Download. Dort kann noch einmal alles nachgelesen und nachgeschaut werden.

Neue Informationen und Broschüren werden hier ebenfalls zukünftig als Download angeboten und zur Verfügung gestellt.